Dachgauben stellen eine attraktive Möglichkeit dar, den nutzbaren Wohnraum im Dachgeschoß zu erweitern. Welche Vorteile sie bieten, was in Bezug auf Genehmigungen, Konstruktion und Statik allgemein zu bedenken ist und welche Kosten auf Sie zukommen, erläutern wir hier kurz im Überblick.

Die Vorteile von Dachgauben

Dachgauben sind immer als Aufwertung des Gebäudes zu sehen, weil sie den Wohnraum unter dem Dach attraktiver gestalten. Auch wenn der Einbau von Dachgauben im Vergleich zu Dachfenstern aufwendiger ist, zahlt sich der Mehraufwand definitiv aus: Durch die seitlichen Fensteröffnungen entsteht der Eindruck eines „normalen“ Wohnraums, Lüften ist wie in jedem anderen Raum möglich und durch neueste Dachgaubenlösungen – mittlerweile gibt es auch preisgünstigere Fertiggauben – sind auch große Fensterflächen und damit ein angenehmer Lichteinfall umsetzbar.

Was vor dem Einbau von Dachgauben im Blechdach zu beachten ist

Der Einbau einer Dachgaube stellt einen Eingriff in die bestehende Dachkonstruktion dar, der in Österreich genehmigungspflichtig ist. Die Bauordnung unterliegt dabei der Landesgesetzgebung, d.h. es sind immer die baurechtlichen Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes zu erfüllen. Bringen Sie diese schon im Planungsstadium in Erfahrung – ein Architekt bzw. ein Statiker wird Sie auch dabei unterstützen, die notwendigen Anträge zu stellen. Informieren Sie sich auch über mögliche Wohnbauförderungen für den Umbau, da es sich um eine Aufwertung des Wohnraums handelt.

Da eine Dachgaube die bestehende Dachkonstruktion verändert, muss das bestehende Dach von einem Statiker begutachtet werden. Dabei muss untersucht werden, wie der bestehende Dachstuhl angepasst werden kann und muss bzw. ob er die hinzukommende Last einer Dachgaube tragen kann. Hier haben Blechdächer den Vorteil, dass sie im Vergleich zu anderen Materialien leichter sind, d.h. die Deckung an sich stellt kein so großes Gewicht auf der Unterkonstruktion dar. In der Planung ist zu berücksichtigen, ob die Bauordnung eine gewisse Brüstungs- oder Raumhöhe vorschreibt. Die geplante Konstruktion muss außerdem folgende Punkte berücksichtigen:

• Regensicherheit (sorgfältige Abdichtungen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern)
• Kondenswasserschutz (um Schimmelbildung vorzubeugen)
• Wärmeschutz (d.h. Dämmung)

Dachgauben gibt es in unterschiedlichen Formen: Flachdachgauben, Schleppgauben, Dreiecksgauben und Fledermausgauben. Besonders bei Flachdachgauben ist darauf zu achten, dass die Neigung nicht zu gering ist, um Wasserstauungen und das Eindringen von Wasser zu verhindern. Je nach Form können Dachfenster oder Vertikalfenster eingebaut werden. Bei individuell geplanten Gauben können auch die Gaubenseiten verglast werden, üblicherweise werden Stirn und Wangen aber mit Blech verkleidet.

Welche Kosten beim Einbau von Dachgauben auf Sie zukommen

Auch wenn es schwer ist, für alle möglichen Formen und Umsetzungen von Dachgauben allgemeine Aussagen zu treffen, eines ist klar: Je aufwendiger die Konstruktion und je hochwertiger die Materialien, desto teurer wird die Dachgaube. So sind natürlich Fertiggauben günstiger als individuell geplante – diese können das Zwei- bis Dreifache kosten. Flachdachgauben stellen die einfachste Form da und sind von einigen Anbietern um knapp 3.000 erhältlich. Schleppgauben bewegen sich in einer ähnlichen Preisklasse, Fledermausgauben wiederum sind ab 5.000 Euro erhältlich.

Weitere Faktoren, die die Dachgaube günstiger machen, sind die Auswahl von günstigeren Fenstern (Kunststofffenstern), der Verzicht auf Fenstersprossen sowie die Auswahl einer günstigen Gaubenform wie z.B. eine Flachdachgaube. Faktoren, die eine Dachgaube teurer machen, sind hochwertige Fenster wie Aluminium- oder Holzfenster sowie Dächer außerhalb der Regeldachneigung. Auf jeden Fall sollten daher Angebote von unterschiedlichen Anbietern eingeholt werden. Diese sollten Sie sorgfältig darauf prüfen, welche Materialien und Leistungen enthalten sind, um einen guten Vergleich zu haben.

Nachträglicher Einbau von Dachgauben im Blechdach?

Dachgauben können auch im Nachhinein eingebaut werden, wobei es natürlich kostengünstiger ist, diese gleichzeitig mit der Deckung oder Neueindeckung des Dachs umzusetzen. Ein Statiker muss auch in diesem Fall das Dach begutachten, um festzustellen, ob und wo eine Positionierung der Dachgaube möglich ist. Bei einem nachträgliche Einbau ist es besonders wichtig zu prüfen, welche Veränderungs- und Anpassungsarbeiten notwendig und in den Angeboten enthalten sind.